Unter der Überschrift "Aufgeschnappt" berichte ich über kleine Erlebnisse, Anekdoten oder Geschichten, die mir im Alltag begegnen und mit den Kernthemen dieses Blogs "Mission, Vision, Ziele" zu tun haben.

Im letzten Blogbeitrag "Zufällig oder zielstrebig erfolgreich?" habe ich u.a. darüber berichtet, dass eine Vision dazu beiträgt, sich auf das zu fokussieren, was einem wichtig ist, und dass sich nach einer schriftlichen Zielfixierung, passende Elemente förmlich vor die Füße schmeißen. So ist es mir gestern beim Friseur ergangen.

Ich hatte mich bequem auf meinem Stuhl eingerichtet, frisch aufgetragene Farbe auf dem Kopf, einen leckeren Kaffee vor mir und wurde gefragt, ob ich etwas zum Lesen haben wollte. Mein erster Gedanke war "nein", mein zweiter "Klatsch und Tratsch aus der Gala meiner Sitz-Nachbarin wäre mal eine Abwechslung" und dann sagte ich laut: "Gerne den Fokus, Spiegel oder die GEO."

Es kamen ein aktueller Stern und die GEO aus September 2015. Der Stern hatte Donald Trump(eltier) als Aufmacher, weshalb ich ihn sofort beiseite legte. Auf der Titelseite der GEO interessierte mich jedoch der Titel in der Mitte "Aufbruch! Die Kunst der klugen Motivation".

In dem Beitrag, der sofort meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog, wurde u.a. durch einige Studien und Praxisbeispiele untermauert, dass wahre Motivation tatsächlich von Innen heraus kommt und "ein Leitstern für unser Leben" ist, wenn Du weißt, was Du wirklich von ganzem Herzen willst.

Hirnforscher Prof. Oliver Schultheiss wird mit folgenden Sätzen dazu zitiert: "Wir Menschen sind leider extrem gut darin, entgegen unseren wahren Bedürfnissen zu handeln. Das führt unausweichlich zur Selbstentfremdung, zum Burn-out." "Wir müssen lernen, den Genußreizen und unseren wahren Bedürfnissen nachzugehen. Was wir leidenschaftlich tun, tun wir am besten. Dann lernen wir schnell, werden besser. Wenn wir entgegen unseren Motiven handeln und leben, sind wir auch anderen nicht zu viel nütze."

Als ein Beispiel wird der Neurologe Dr. John Kitchin aus San Diego, Kalifornien, angeführt: Er hatte alles für seine Karriere getan, einen Ferrari in der Garage, eine Villa und einen privaten Zoo. Als er jedoch eines Tages einen 93-Jährigen fragte, wie man denn so alt würde, und der ihm die Antwort gab: Mach das, was Du wirklich willst!, krempelte er sein Leben komplett um. Er trennte sich von allem und entdeckte seine Passion im Inline-Skaten. 15 Jahre später hatte er unter dem Namen "Slomo" (Abkürzung für Slow Motion) das Skaten mit minimalem Aufwand zur Kunstform perfektioniert. John Kitchin selbst sagt dazu: "Jeder hat die Fähigkeit, sich in jedes erdenkliche Leben hineinzuträumen, wenn er das wirklich will. Ich bin in meinem wahren Leben angekommen und versuche nun, mein Lebensende zu erreichen, ohne wieder zu jenem Arschloch zu werden, das ich einst war."
Quelle: GEO 09/2015

Hätte ich meinen Fokus nicht auf das Thema Visionen und Ziele eingestellt, wäre mir der Beitrag wahrscheinlich gar nicht aufgefallen oder ich hätte mich vielleicht doch für Kunterbuntes aus der Klatschpresse interessiert.